Aktivhaus in ehrenwerter Nachbarschaft
In der Weißenhofsiedlung, die 1927 die Bauwelt revolutionierte, macht sich nun eine weitere Bauinnovation auf in die Welt: Am 8. Juli 2014 eröffnete dort ein Forschungsprojekt: ein Aktivhaus − nach seinem Standort im Bruckmannweg 10 kurz B10 genannt. Als Projektbeteiligte steuerte raumPROBE seine Materialkompetenz bei. Machen Sie sich in den kommenden Wochen selbst - jeweils donnerstags von 15 bis 18 Uhr - ein Bild vor Ort.
Bauherr ist die E-Lab Projekt GmbH - eine Projektgesellschaft des gemeinnützigen Stuttgart Institute of Sustainability Stiftung e.V. (SIS). Ein interdisziplinär besetztes Team aus Architekten, Ingenieuren und Elektronikspezialisten um Architekt und Ingenieur Professor Werner Sobek plante das Gebäude, das von dem auf Vorfertigung im Holzbau spezialisierte Unternehmen SchwörerHaus realisiert wurde. raumPROBE freute sich in der Materialberatung zum Projekterfolg beizutragen. Trotz seiner vielen Innovationen innerhalb von nur acht Monaten geplant, wurde das Aktivhaus komplett an einem Tag montiert.
Dank eines ausgeklügelten Energiekonzepts und einer intelligenten Gebäudesteuerung erzeugt das Aktivhaus B10 doppelt so viel Strom aus nachhaltigen Energiequellen wie es selbst verbraucht. Mit dem Überschuss versorgt das rund 85 Quadratmeter große Gebäude zwei Elektroautos sowie das benachbarte Weißenhofmuseum. „Neue Häuser sollen alte mitversorgen können – wir nennen dies das Prinzip der Schwesterlichkeit“, fasst Werner Sobek seinen Ansatz zusammen.
Das Aktivhaus B10 ist Teil des von der Bundesregierung geförderten Forschungsclusters „Schaufenster Elektromobilität“ und wird ein Jahr lang zu Demonstrationszwecken und zur Analyse genutzt. Um die selbstlernende Gebäudesteuerungstechnik weiter zu erforschen und um Erfahrungen zu sammeln, wird B10 für ein weiteres Jahr zur Wohnnutzung verwendet. Nach Abschluss des Forschungsprojekts soll das Gebäude zurückgebaut und andernorts neu errichtet werden.
Die fotografische Dokumentation (Copyright) erstellte Zooey Braun, Stuttgart. Die Grafiken stammen von Werner Sobek, Stuttgart.
